28.März – 01. April: Rocky Mountain House & Jasper National Park

01April2022

28. März

Heute wollten wir nach Jasper reisen, doch bevor wir starteten, hat Tamara im Schulhaus Guggenbühl zugesagt =). Schon bald nach dem Losfahren entdeckten wir viele Hirsche und Schafe neben den Strassen. Zusätzlich war die Landschaft atemberaubend schön! In Field machten wir eine Mittagspause in einem Restaurant, welches überall an der Decke fliegende «Schweine» als Dekoration gewählt hat =). Da wir gerne einen Discovery-Pass für alle Nationalparks in Kanada kaufen wollten und das Besucherzentrum in Field geschlossen war, fragten wir beim Essen nach, wo wir diese kriegen würden. Die freundliche Bedienung gab uns den Tipp, beim nächsten Maut-Häuschen den Pass zu kaufen. Gesättigt ging es nun weiter bis zur Mautstelle. Dort meinte die Dame zuerst: « Are you aware to the fact, that the street to Jasper is closed?” (Wissen Sie, dass sie Strasse nach Jasper geschlossen ist?) Unsere Antwort: «Oh.. no we are not!» (Oh…nein, dass wussten wir nicht!). Nun ja, sie gab uns eine kurze Beschreibung und einen Fahrplan für die Alternativroute: schlappe 5 Stunden Umweg =D. Wir fuhren also weiter und weiter und erreichen irgendwann Mountain Rocky House (Ja, dies ist ein Ortsname). Dort erkundigten wir uns im Besucherzentrum nach einem bereits geöffneten Campingplatz vor Jasper (viele sind noch geschlossen bis Mai). Nein, ihres Wissens gibt es keinen Platz mehr bis Jasper, welcher schon geöffnet hätte. Sie empfahl uns den Riverview Campground, nur fünf Minuten Fahrt von Rocky Mountain House. Der Platz liegt direkt am Fluss und wird von einem holländischen Ehepaar geführt. Die Frau hat uns auf Deutsch empfangen und erklärt, dass sie in Zweisimmen gearbeitet habe und daher Deutsch spreche =).

 

29. März

Aufstehen um 05.20 Uhr, naja nach Plan, schlussendlich waren wir schon um 04.00 Uhr wach, da es eiskalt war im Wohnmobil. Aus einem unerfindlichen Grund war der elektrische Heizofen aus, Schlafwandler, oder was? Um 07.00 Uhr fuhren wir weiter Richtung Jasper – die frühe Abfahrt hat sich gelohnt, die Morgenstimmung war mystisch – äs Träumli! Bald eröffnete sich auch die gigantische Bergkulisse der Rocky Mountains. Wir genossen die Fahrt sehr und freuten uns darauf, auf diesen Bergen zu Snowboarden =). Vor dem Check-In beim Wapiti Winter Campground erkundeten wir noch kurz die Parkmöglichkeiten bei der Talstation. Im Jasper National Park haben in der Wintersaison nur zwei Campingplätze geöffnet – der Wapiti Winter Campground lag perfekt, um schnell ins Ski Resort zu gelangen mit dem Wohnmobil. Der Campground war ein einfacher Parkplatz, jedoch mit Stromanschluss und einer Sanitäranlage. Wir hofften am Abend auf Nordlichter, da die Nacht sehr klar war. Leider hatten wir hier kein Glück!

 

30. März

Unser erstes Erlebnis im Ski Resort von Jasper war ein Pine Marder im Abfalleimer. Tamara hat die Luke zur Seite geschoben und wurde von zwei grossen Augen angestarrt. Das Resortpersonal hat zuerst ungläublig gesagt: «No way! We always make jokes about that, like – attention, there could be an animal in the bin!” (Das kann nicht sein! Wir machen immer Witze darüber – Achtung, es könnte ein Tier im Abfalleimer sein!). Die Freilassung des Pine Marders wurde gefilmt von einem dem Personal und das Tier lief schnell in den Wald zurück =). Das Skigebiet ist schön und grosszügig, jedoch war der erhoffte Schnee noch nicht da. Nachdem wir einige Personen dabei beobachtet haben, wie sie vom Sessellift-Ausstieg auf den Gipfel wanderten, um unbefahrene Hänge zu erwischen, holten wir unsere Lawinenausrüstung im Wohnmobil und taten es ihnen gleich. Der 30 – 45 minütige Aufstieg war steil und anstrengend, hat sich jedoch gelohnt! Die Aussicht von ganz oben war unbezahlbar und die Abfahrt – ich sage nur «powpow»!!! Das Mittagessen bereiteten wir, wie meistens, im Wohnmobil zu. Total sympathisch an diesem Skigebiet fanden wir, dass sehr viele Besucher/innen ihre Campingstühle neben ihre Pick-ups stellten, sogar etwas grillierten und dort assen – total entspannt! Der Nachmittag war leider nicht mehr so toll, die Pisten verfahren und Tamara hatte Schmerzen in der rechten Schulter nach zwei kleineren Stürzen. Also ging es zeitig zurück auf den Campingplatz.

 

31. März

Der heutige Tag lag unter dem Motto «Chilling». Zuerst schliefen wir aus und machten dann einen Ausflug zu den berühmten Athabasca-Falls. Die Wasserfälle gaben durch die Vereisung ein wunderschönes und faszinierendes Bild ab! Nach 2.5 Wochen war es höchste Zeit für eine Wäsche. Da auf dem Campingplatz keine Waschmaschinen vorhanden waren, erledigten wir dies in einem süssen, kleinen Waschsalon in Jasper selbst. Die Wartezeit nutzten wir für eine Kaffeepause und zum Schlendern in der Stadt. Ganz Jasper war zu dieser Zeit in den Regenbogenfarben dekoriert – es war Pride Week =)! Nachdem wir die Wäsche wieder abgeholt hatten, genossen wir super leckeres Essen in einem Bistro. Zurück auf dem Campingplatz widmeten wir uns der weiteren Reiseroute (Hawaii, Westküste USA, Flug umbuchen…). Für den nächsten Tag planten wir noch eine Ski-Tour zu den Bald Hills (bekannte Route in den Rocky Mountains).

 

1. April

Wie immer ging unser Zeitplan nicht ganz auf und so starteten wir erst gegen 11.00 Uhr unsere Ski-Tour. Auf dem Weg zum Maligne Lake (Start) durften wir einem Elch beim Essen und Trinken zusehen – herrlich! Die teils noch zugefronenen Flüssen ergaben ein wunderbares Bild mit den Rockies im Hintergrund. Noch dem Auffellen ging es dann los – der Austieg zu den Bald Hills zeigte sich anfangs flach und mitten durch den verschneiten Wald. Später entschieden wir uns für den etwas steileren Weg nach oben, was aber gut machbar war. Die Stimmung in diesem fast märchenhaften Wald und die Aussicht auf den See im Tal waren jede Anstrengung wert. Der Schnee war weich und es gab nicht zu wenig davon! Nach einer kurzen Verpflegungspause nahmen wir noch den letzten Hang über der Baumgrenze auf uns. Oben angekommen wurden wir mit einer tollen Rundsicht auf Berggipfel und den Maligne Lake belohnt. Leider windete es ziemlich stark, was das Abfellen und Zusammenbauen des Splitboards erschwerte. Endlich bereite genossen wir die ersten Kurven durch den Pulverschnee. Doch dann war es schon vorbei mit dem Spass – ein sehr dichter Wald begleitet uns bis fast nach ganz unten. Tamara hatte grosse Mühe mit den vielen engstehenden Bäumen und der neuen Ausrüstung (Splitboard & Schuhe). Trotz vielen Schwierigkeiten und Flüchen seitens Tamara schafften wir es dank Dominiks Hilfe sicher nach zurück zum Wohnmobil. Der Elch vom Hinweg zeigte sich uns auf der Rückfahrt nochmals, was den Stress und Frust der Abfahrt ein wenig vergessen liess.